Dienstag 5.10. | 14:00
5:10. – 8.10.2021 | 14:00 – 18:00
Chulgyun Yoo zeigt Fotografien, die während der Lockdowns entstanden sind, über Community, Gemeinschaft und selbstgewählte Familien.
„Die Beziehung zu einer Person, mit der man seit langem interagiert, ist tief und die Beziehung, alltägliche kleine Dinge zu teilen, ist intim. Diese Arbeit ist ein Beobachtungsprotokoll der engen Beziehungen jüngerer Generation. Ich besuchte mehrere Studierenden-WGs und hielt ihr Zusammenleben vor der Kamera fest. Die Szenen, die durch die Beziehung der einzelnen Mitbewohner:innen entstanden, waren in jeder WG unterschiedlich. Die Vielfalt bewies, dass es die Mitglieder selbst waren, die den Charakter jeder Gemeinschaft bestimmten.
Für diese Arbeit traf ich verschiedene Menschen wieder: Sie waren meine Kommilitonen, meine Bekannten, oder auch Fremde, die ich bei dieser Arbeit neu kennenlernte. Und durch sie wurde mir klar, dass ich nicht der einzige war, der sich Sorgen um die Beziehungen machte, die ich während des Lockdowns hatte. Die Verbundenheit mit Freunden und die Erweiterung des Kreises war schon bei der jüngeren Generation ein gemeinsames Thema. Auch sie hatten schon eine eigene „Familie“. Ich drückte auf den Auslöser, als sich die Nähe zwischen ihnen offenbarte.
In dieser Zeit der Betonung des Abstandes war es ein Glück, viele Menschen direkt nebeneinander fotografieren zu können. Auf Wikipedia steht, die Community sei eine „Gruppe von Personen, die sich miteinander verbunden fühlen“. Durch den Einfluss der Pandemien wird es immer schwieriger, sich untereinander zu verbinden und die gewonnenen Freundschaften zu pflegen. Aber ich glaube, dass der Mensch immer noch eine Herde braucht. Ebenfalls glaube ich, dass eine Gemeinschaft durch die Nähe entstehen sollte, die die Mitglieder zueinander empfinden.“