Palast || Lesungen von Hannah Schlüter und Anne Hofmann


Im Rahmen der Ausstellung ‚Palast‘ präsentieren wir einen Gesprächsabend mit mit zwei Lesungen vonn Hannah Schlüter und Anne Hofmann.
Anzuschauen unter folgendem Link:
https://www.youtube.com/channel/UCbNd94HmptwTyZrxKKgbo9w…
Anne Hofmann
„Dass sie sich damit auch auf etwas berufen müsste, was sich gleichzeitig für sie, oder auch gesellschaftlich, als ‚falsch‘ erwiesen hat.“
– Lesung entlang zweier Gespräche
Anne Hofmann ist Bildende Künstlerin ohne Abi und 1986 in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz geboren, wo sich laut Oberbürgermeisterin Zukunft und Vergangenheit in produktiver Spannung gegenüber stehen. Sie führte u.a. als Redakteurin und Autorin der Leipziger Zeitschrift ‚outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik‘ Gespräche, in denen sie sich mit Brüchen, Kontinuitäten und Lücken in der Auseinandersetzung um die DDR und weiblicher Sozialisation beschäftigte und mit der sogenannten 3. Generation Ost. Sie sprach in diesem Zusammenhang mit ihrer Mutter und mit einer Freundin über ihre Mutter. Die Problematik und Bedeutung für etwas eine Sprache zu finden und nicht zu finden, was sich gesellschaftlich als ‚falsch‘ erwiesen hat, steht im Zentrum ihrer Lesung.
www.annehofmann.net
www.outside-mag.de
Hannah Schlüter
„ Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, der Wessi macht es andersrum “
Hannah Schlüter wurde 1992 in NRW geboren und lebt seit 4 Jahren in Jena, wo sie Gesellschaftstheorie studiert hat. Jetzt schreibt sie, gibt ein Magazin heraus und macht Filme. 2019 hat sie den Youtubekanal #321Wossi bespielt, für den sie in der Rolle des Besserwessi Hennafontana mit dem Jammerossi Jonasty durch Brandenburg, Sachsen und Thüringen gereist ist und Interviews über die Wende geführt hat. Bei dieser Dokufiction-Webserie hat sie viel über die Gefühle und biografischen Effekte gelernt, die auch 30 Jahre nach der Wende noch bei vielen wirksam sind. Hannah ist Akademikerkind durch und durch.
In der Lesung reflektiert sie ihren biografischen Standpunkt in Kontrast zu dem ihrer besten Freundin aus einem Arbeiterhaushalt. Sie beschreibt ihre Fremdscham, die sie immer dann hat, wenn Leute unnötige Fachwörter benutzen, um klug zu wirken oder wenn sie so tun, als wäre es wertvollere Arbeit, Exceltabellen auszufüllen oder einen wissenschaftlichen Text zu schreiben, als ein Brot zu backen oder ein Regal zu ölen. Sie fragt sich, ob dieses Verhalten noch mit Ost- und West, oder einfach mit akademischen und nicht-akademischen Hintergründen und Komplexen zu tun hat und wird bestimmt keine abschließende Antwort finden, was sie allerdings gut findet.
@hanfred3000

Moderation: Lotta Cordes

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